Englisch lernen ohne Notendruck – ist das möglich an einem Gymnasium? Ja, das Gymnasium Steigerwald-Landschulheim Wiesentheid machte es möglich. 41 Schüler und Schülerinnen der 5. bis 8. Jahrgangsstufe kamen in der zweiten Osterferienwoche freiwillig in die Schule, um an einer englischen Spracherlebniswoche teilzunehmen. 

Betreut wurden sie von drei jungen, dynamischen und sehr engagierten Muttersprachlern – Joshua Spriggs (England), Rebecca Scott und Ben Bishop (beide Australien). Alle drei arbeiten u.a. als professionelle Schauspieler und sind ebenfalls für die Organisation InterACT English aktiv, deren Mission es ist, „innovativen, kunstbasierten Sprachunterricht, von englischen Muttersprachlern gelehrt, an Schulen überall in Deutschland anzubieten“. Durch ihre Projekte möchten die Teaching-Artists die Schüler inspirieren, motivieren und ermutigen, die oft vorhandene Hemmschwelle zu überwinden. 

Da es viel Mut erfordert, sich in einer Fremdsprache auszudrücken, sind diese Teaching-Artists bemüht, Spracherfahrungen anzubieten, durch die die Schüler Erfolgserlebnisse haben. Ganz nebenbei erlernen sie Vokabular, das zum Beispiel für das Erstellen von Theaterstücken notwendig ist. Diese Erfolgserlebnisse sollen einen nachhaltig positiven Einfluss auf die Motivation der Schüler in Bezug auf das Erlernen der englischen Sprache ausüben. Neben dem Schreiben, Einüben und Aufführen von kleinen Sketchen standen zur Abwechslung sportliche Aktivitäten, wie zum Beispiel „Capture the flag“ auf dem Programm. Da das Wetter größtenteils mitspielte, konnten diese auf dem Hartplatz stattfinden. 

Überhaupt bot die Schule während der Ferien ein großes Spielfeld. So mussten die Schüler beispielsweise mit Smartphone und Anweisungen auf Englisch ausgestattet, Gegenstände finden und fotografieren (z.B. something edible – etwas Essbares, a beverage – ein Getränk, etc.). Das Smartphone kam auch bei dem Spiel „Pacman“ zum Einsatz. Ein Highlight der Woche war u.a. die Cookie-Competition (ein Wettbewerb, der im Herstellen und Backen von Plätzchen bestand). Unter Anweisung des jeweiligen Betreuers wurden in der Schulküche fantasievolle Cookie-Variationen kreiert und anschließend prämiert, was den Kindern einen Heidenspaß bereitete. Die Mittagsverpflegung übernahm die Internatsküche der Schule, nur an einem Vormittag bereiteten die älteren Schüler Pizza für alle zu – keine leichte Herausforderung.

Es war eine Freude zu sehen, mit wieviel Freude, Eifer und Stolz die Kinder bei der Sache waren und dies von 9 bis 16 Uhr jeden Tag. Die Eltern zeigten sich dankbar, dass so etwas an der Schule angeboten wird und viele Schüler waren sich einig „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei“.

Text und Bilder: Sieglinde Herbst