In den letzten Schultage finden an unserem Gymnasium ja traditionell die Klassenfahrten und Studienreisen statt. Die Oberstufenschüler*innen der 11. Klassen können sich hierbei entscheiden, ob sie für neun Tage nach Sorrent in Italien fahren oder eine Rundreise durch Polen unternehmen.

34 Schüler*innen trafen sich in den frühen Morgenstunden des 17. Juli 2019 am Buswendeplatz mit ihren Begleitlehrern Doris Kleine, Ulrich Wantzen und Harald Godron, um die Studienfahrt in unser östliches Nachbarland anzutreten. Bis zum 26.07.2019 erwartete sie ein abwechslungsreiches Besichtigungs-programm mit Zwischenstationen in Posen, Lodz, Krakau und Breslau.

Während des ganzen Schuljahres hatten die Teilnehmer*innen zur Reisevorbereitung viel Informations-material zur Geschichte, Landeskunde, Geographie und Kultur des oftmals noch mit Vorurteilen behafteten Nachbarlandes erhalten. Nun aber konnten sie direkt vor Ort die attraktiven Sehenswürdigkeiten und kulturellen Höhepunkte der vier besuchten Städte genießen. Bei interessanten Führungen wurden sie für die wechselvolle deutsch-polnische Geschichte sensibilisiert. Vor allem die bewegenden Rundgänge durch das ehemalige Ghetto von „Litzmannstadt“, dem heutigen Lodz, sowie der Besuch der Gedenkstätten der einstigen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz und Auschwitz-Birkenau hinterließen bei den Schüler*innen einen bleibenden Eindruck. Es führte unseren Jugendlichen vor Augen, wie wichtig es auch und gerade heute noch ist, die Besucher zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit der geschichtlichen Vergangenheit zu bewegen. So konnten die Oberstufenschüler*innen besser verstehen, warum in einer globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts ein weltoffenes und tolerantes Handeln mehr denn je notwendig ist.

Neben den Programmpunkten, die sich mit den Hinterlassenschaften des Nationalsozialismus und des Kommunismus in Polen beschäftigten, fanden noch viele weitere attraktive Besichtigungen statt. Ein Besuch im Salzbergwerk von Wieliczka verdeutlichte den Schüler*innen den harten Alltag der ehemaligen Minenarbeiter. In den touristisch so sehenswerten Städten wie Krakau und Breslau konnten unsere Jugendlichen bei herrlichstem Wetter den fast schon südländischen Flair am eigenen Leib verspüren. Das pulsierende Leben auf den Ryneks (Marktplätzen) der Städte mit seinen Restaurants, Straßenkünstlern und Musikern begeisterte die Elftklässler*innen und bot vielfältige Freizeitmöglichkeiten.

So war es kein Wunder, dass die meisten Teilnehmer*innen an dieser Studienreise am 26.07.2019 voller neuer Eindrücke und Erfahrungen aus unserem östlichen Nachbarland Polen in die unterfränkische Heimat zurück gekehrt sind. Die Fahrt stellt damit einen Höhepunkt bei der von unserem Gymnasium gepflegten Ostorientierung dar. Nachdem in der Mittelstufe Austauschbegegnungen mit Liberec in Tschechien und mit Nowograd-Wolhynsk in der Ukraine stattfinden, bietet diese Studienfahrt nach Polen nun die perfekte Gelegenheit, ein drittes, faszinierendes Reiseland in Gebieten hinter dem ehemaligen „Eisernen Vorhang“ zu erleben. Und nicht wenige Teilnehmer*innen an dieser Studienfahrt haben sich schon jetzt fest vorgenommen, in nicht allzu ferner Zukunft nochmals nach Polen aufzubrechen, um weitere Ziele in diesem schönen Land zu entdecken.

Verfasser: StD Harald Godron
Fotos:
Bild 1 : Stefan Wüst: Die Gruppe der Studienfahrer in Breslau auf den Oderterrassen gegenüber der Dominsel
Bild 2: Ulrich Wantzen: Die Schülergruppe auf dem Rynek in Krakau
Bild 3: Ulrich Wantzen: Stadtführung in Posen
Bild 4: Ulrich Wantzen: Die Elektotaxis überbrückten lange Laufwege bei der Stadtführung in Krakau